Eine große Idee – Weimarer Gartenreich

Herr Thomas Bleicher hat uns den sogenannten Hartwig-Plan aus dem 19. Jahrhundert (Julius Hartwig – Gärtner und Landschaftsarchitekt / Hofgärtner in Weimar von 1858 bis 1900) mit seinen Erläuterungen zugesandt.
(Für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf das Bild.)
Der Gesamtplan ist aus drei Einzelplänen zusammengefügt. Diese Planmontage zeigt sehr schön die damals verfolgte Zielstellung einer durchgehend gestalteten Parklandschaft von Tiefurt im Norden der Stadt bis nach Belvedere im Süden. Die Idee einer Verbindung der Parkanlagen in Tiefurt, dem Ilmpark und dem Park Belvedere über einen durchgehenden Promenadenweg im Grünen verknüpft die vorhandenen Potentiale der einzelen Gartenkunstwerke zu einem Weimarer Gartenreich. Dabei geben die Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten Ideen der angestrebten  Landesverschönerung wichtige Impulse. So sind bestehende bewirtschaftete, aber auch für die Erholung geeignete Elemente der gestalteten Kulturlandschaft in dieses Gesamtkonzept eingebunden ( Webicht, Schießhausgelände, Obstanlagen, bewirtschaftete Wiesen und Ackerflächen usw.).
Im rechten Plan ist der Bereich ab dem südlichen Ende des Ilmparks bis Belvedere abgebildet. Gut erkennbar ist die Wegeführung der geplanten Promenade zwischen Oberweimar und Ehringsdorf und weiter bis Belvedere. Zu dieser Zeit war die Ortschaft Ehringsdorf mit seiner Bebauung noch nicht bis an die Belvederer Allee herangewachsen. Die Flächen westlich von Oberweimar unmittelbar an der Steinbrücke und links und rechts der heutigen Staße „Steinbrückenweg“ waren offensichtlich unbebaute Obstwiesen, die entlang des Promenadenweges mit Gehölzpflanzungen aufgewertet werden sollten.